Steinbloß-Bauernhöfe im Mühlviertel – Architektur, Geschichte & Heimatgefühl
Steinbloß im Mühlviertel – Raue Steine, stille Schönheit
Im rauen Granitland des Mühlviertels entstand eine Architektur, die aus der Not heraus geboren wurde – und gerade dadurch ihren ganz eigenen,schlichten Reiz entfaltet: die Steinbloß-Bauweise.
Tipps für das Fotografieren von Steinbloß-Häusern:
Achte auf authentische Gebäude – je verwitterter, desto charaktervoller
Beziehe das Umfeld mit ein: alte Zäune, Stadel, Blumen vorm Fenster
Suche nach Spuren von Leben – abblätternde Tünche, Werkzeug, Gießkannen
Beziehe das Umfeld mit ein: alte Zäune, Stadel, Blumen vorm Fenster
Suche nach Spuren von Leben – abblätternde Tünche, Werkzeug, Gießkannen
Morgen- und Abendlicht bringt Relief in die Mauerstruktur
Seitenlicht betont den Wechsel von Fuge und Stein
Auch trübes Licht (Nebel, bewölkt) sorgt für sanfte Kontraste und Stimmung
Seitenlicht betont den Wechsel von Fuge und Stein
Auch trübes Licht (Nebel, bewölkt) sorgt für sanfte Kontraste und Stimmung
Vermeide langweilige Frontalansichten – arbeite mit schrägen Blickwinkeln
Finde Linien und Rhythmen: Fensterreihen, Mauerkanten, Steinmuster
Details isolieren – z. B. ein einzelnes Fenster oder eine verwitterte Ecke
Finde Linien und Rhythmen: Fensterreihen, Mauerkanten, Steinmuster
Details isolieren – z. B. ein einzelnes Fenster oder eine verwitterte Ecke
Gehe nah ran: zeig den Charakter des Steins, die Spuren der Zeit
Spiele mit Tiefenschärfe – weiches Bokeh im Hintergrund setzt das Motiv frei
Auch Teile des Hauses wirken stark – z. B. der Übergang von Stein zu Holz
Spiele mit Tiefenschärfe – weiches Bokeh im Hintergrund setzt das Motiv frei
Auch Teile des Hauses wirken stark – z. B. der Übergang von Stein zu Holz
Nutze ein Objektiv mit guter Schärfezeichnung für feine Strukturen
Optional: Polfilter, um Spiegelungen auf Fenstern zu kontrollieren
In der Bearbeitung: Kontrast und Struktur dezent anheben, Farbe natürlich belassen
Optional: Polfilter, um Spiegelungen auf Fenstern zu kontrollieren
In der Bearbeitung: Kontrast und Struktur dezent anheben, Farbe natürlich belassen
Was einst als sparsame Notlösung galt, ist heute ein liebgewonnenes Stilmerkmal der Region. Die rohen, unregelmäßigen Fassaden erzählen von der Handarbeit vergangener Generationen, vom Leben im Takt der Jahreszeiten und vom Respekt vor dem Material. Sie wirken urtümlich, verwurzelt – und gleichzeitig zeitlos.
Immer mehr Altbauten werden heute liebevoll restauriert, teils auch neu errichtet – wobei moderne Elemente sich häufig harmonisch mit der traditionellen Steinbloßstruktur verbinden.
Für mich als Mühlviertler sind diese Häuser mehr als nur Fotomotive.
Sie sind Teil meines Heimatgefühls – Ausdruck einer bäuerlich geprägten Kultur, die sich über Generationen hinweg bewahrt hat.
Diese Seite ist daher meiner stillen Faszination für diese Bauweise gewidmet – ein kleiner fotografischer Streifzug durch raue Wände, verwitterte Fensterrahmen und Geschichten aus Stein.
Wunderschöne, stille und teils wie verwunschene Steinbloß-Beispiele... finden sich – besonders im Mühlviertel – und vereinzelt auch darüber hinaus. Da ich selbst im Mühlviertel verwurzelt bin, gelten meine Beobachtungen vor allem den hiesigen Höfen und Mauern.
(Alle beschriebenen Orte habe ich selbst besucht.).
Da Kalk in dieser Region stets knapp war, griffen die Bauern auf das zurück, was die Natur in Hülle und Fülle bot: Feldsteine, die mühsam vom Acker gesammelt und zu Mauern geschichtet wurden. Der Verputz, der andernorts die gesamte Fassade deckte, wurde hier oft nur sparsam verwendet – meist nur, um die Fugen abzudecken und Witterungsschutz zu bieten. Der Rest blieb sichtbar: blanke Steine, wie zufällig gestapelt, dabei doch in jahrzehntelanger Erfahrung kunstvoll gesetzt.
Hirschbacher Steinbloß-Mauer-Weg
Der Themenweg Hi 10 in Hirschbach führt über 12,5 km vorbei an historischen Höfen, gemauerten und gelegten Steinmauern. Wer ihn geht, begegnet nicht nur der Bauweise, sondern auch dem Rhythmus der Landschaft – still, unaufdringlich und doch voller Geschichte.
Ottenschlag im Mühlkreis
Eine der bekanntesten Steinbloß-Dörfer ist sich in Ottenschlag i. Mühlkreis zu finden.
Hier ist praktisch der ganze Ort eine Ansammlung gelebter Tradition im besten Sinne.
Hier ist praktisch der ganze Ort eine Ansammlung gelebter Tradition im besten Sinne.
Stiftung, Gem. Neumarkt i.M.Für mich "DIE" Ortschaft, wenn es um Steinbloß-Gebäude geht.Ein Ensemble an wunderschönen, gepflegten Häusern, die ein großartiges Gesamtbild ergeben.
Dieser Ort ist ruhig und doch spektakulär.
Katzing bei Rohrbach/Berg
Ein Hofensemble aus fünf bis sieben Häusern, das die Steinbloßbauweise nicht nur zeigt, sondern lebt.
Die Fassaden sind schlicht, gepflegt, und doch voller Charakter. Katzing wirkt wie ein stiller Dialog zwischen Architektur und Landschaft — mit einem eigenen, unaufdringlichen Flair.
Die Bewohner begegneten mir mit großer Offenheit und erzählten bereitwillig vom Leben auf dem Land.
Bauernhäuser ohne eigene Ortsangabe
Habe ich in den vorhergegangenen Abschnitten einzelne Orte und deren Beispiele gelebter Steinbloß-Kultur gezeigt, so möchte ich noch weitere Beispiele von Steinbloß-Bauernhöfen oder Gebäuden (z.B. Kapellen)zeigen, um zu Veranschaulichen, was alles mit dieser Bauweise möglich war und ist.
Stein-Trockenmauer in Hadersdorf
Ein besonderes Juwel der Stein-Setzung befindet sich in Hadersdorf.
Die Ebner-Steinmauer, trocken gesetzt, verwittert, und doch voller Leben.
Die Ebner-Steinmauer, trocken gesetzt, verwittert, und doch voller Leben.
Heute ist sie mehr als ein Bauwerk: ein durchlässiger Raum für Pflanzen, ein Rückzugsort für Tiere, ein stiller Zeuge bäuerlicher Kultur. 2007 wurde sie gemeinsam mit der Bevölkerung und internationalen Helfern restauriert.